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Unsere Ungarntour im Januar/Februar 2025


[ Tourberichte ]

Wie üblich ging es am Donnerstag, noch im Januar, Richtung Wien wo wir in unserem Stammhotel eine Zwischenübernachtung hatten. 

Gut ausgeruht ging es Freitag dann früh am Morgen nochmal 500km weiter bis nach Pecs. Schnell bei Christa Katzenfutter und gespendete Kleidung ausgeladen und dann haben wir den Nachmittag in unserem Partnertierheim in Pecs verbracht. Dort wurden die letzten Fressnapf-Weihnachtsgeschenke  noch verteilt und dann haben wir unsere Neulinge kennen gelernt, wie die goldige Medi und Mama Letti mit ihren Kindern.  

Letti`s gebrochenes Beinchen zu sehen tat schon beim hinschauen selber weh, aber wir wissen ja das jetzt alles für sie getan wird (sie hat einen Termin beim Spezialisten, wir berichten euch dann). 

Da wir dieses Mal strahlenden Sonnenschein  hatten, haben wir ein paar der Neuzugänge der Weihnachtstour nochmal neu fotografiert weil da das Wetter so furchtbar grau war. In der Sonne schaut alles gleich viel schöner aus. 

Auch das neue laufende Projekt zum Austausch der Zwingerböden haben wir besprochen. Das ist wirklich wichtig, vor Ort sehen die Böden noch viel schlimmer aus als auf den Fotos und man muss wirklich Sorge haben, dass sich die Hunde verletzen.  Wir haben zugesagt, direkt nach Ankunft Zuhause das erste Geld zu schicken damit mit den Arbeiten begonnen werden kann.

Später dann haben wir unsere drei Mitfahrer eingeladen und sind noch am selben Tag die 4 Stunden rüber nach Hajduböszörmeny gefahren.  Dort hat Barnus auf uns gewartet und die drei Mädels gut für die zwei Nächte untergebracht (ganz lieben Dank für deine Zeit am Abend ).

Anders als sonst starteten wir den Samstag dann in Hajdusamson, da Robi einen wichtigen familiären Termin am Nachmittag hatte. 

Wir sind also früh seeehr langsam die 25km furchtbare Rumpelstraße gefahren da der Wagen ja noch nicht ausgeladen war. Zuerst haben wir die Bulltanya-Farm besucht weil wir die mit dem großen Wagen anfahren können. Wir haben diesmal dort auch nicht am Rand geparkt damit wir nicht wieder stecken bleiben…

Das Team hat sich sehr über die mitgebrachten Sachen gefreut, vor allem über die Schubkarre- das ist jetzt die Dritte die wir mitgenommen haben, die Dinger sind sehr begehrt und dringend gebraucht dort unten. 

Es gab ein paar Bulls, die nicht auf der Homepage sind bzw. einige die nur sehr schlechte Fotos hatten. In der neuen Freilauffläche durften die Hunde dann erst ein bisschen rumdüsen und Power raus lassen und dann gab es Fotoshooting.  

Gemeinsam mit Robi und Lilli sind wir danach ins Tierheim Hajdusamson gefahren, das nur über eine etwa 6km lange Sandstraße zu erreichen ist. Da trauen wir uns mit dem großen Wagen nicht durch und Robi muss für uns immer den Shuttleservice machen. 

Auch dort gab es neue Fotos- ganz besonders berührt hat uns Matyi, der ja für Hundekämpfe eingesetzt wurde und seelisch und körperlich absolut kaputt ist. Dieser Hund empfindet durch das Abrichten und Kämpfen keinen Schmerz und verletzt sich ständig selber bei seinen Ausbruchsversuchen. Es treibt einem die Tränen in die Augen wenn man diesen von Menschen zerstörten Hund so sehen muss… Umso schöner war es, dass Matyi inzwischen ein bisschen vertraut und wir ihn außerhalb des Zwingers treffen konnten. 

Auch Mimi und Momo, die ordentlich gewachsen sind, und die zuckersüße Madleen hatten ihr Shooting- alle noch sehr schüchtern. Sie ziehen bald ins andere Tierheim um wo wir sie dann wieder treffen. Den tollen Labrador Nero und den großen Hektor haben wir besser kennen gelernt und hoffen, bald eine Familie für alle zu finden.

Mittag kam dann schon der Anruf aus Hajduböszörmeny, wo wir denn bleiben. 

Als wir ankamen, stand schon  das Essen auf dem Tisch- eine traditionelle ungarische und sehr leckere Speise. 

Wir hatten einige Themen zu besprechen, bei denen es um die kritische finanzielle Situation ging (wir werden darüber gesondert berichten). Extra wegen uns war ein sehr gut deutsch sprechender Dolmetscher da- vielen Dank an Zsolt!  Seine Übersetzungen waren sehr hilfreich. Es war ein sehr gutes Gespräch, in dem es um Lösungsmöglichkeiten ging und um unseren Teil der Hilfe. In einer sehr freundschaftlichen und vertrauensvollen Atmosphäre haben wir Zahlen gewälzt, Ideen diskutiert und nach gangbaren Ansätzen gesucht. Wir arbeiten schon lange zusammen und das merkt man an solchen Stellen einfach. 

Der Nachmittag galt dann auch dort den Neuzugängen. Wir nehmen uns für die neuen Hunde immer etwas Zeit, um sie besser kennen zu lernen. Hunde nur nach Foto`s zu vermitteln ist für uns kein guter Weg. Also raus mit den Neulingen aus dem Zwinger und draußen vor dem Tor ein bisschen gemeinsame Zeit um zu schauen, wie der Vermittlungskandidat drauf ist.  Auch da gibt es Hunde, die sofort Kontakt aufnehmen und einem direkt ins Herz krabbeln. Oder aber die, die reserviert sind und zeigen, was sie erlebt haben. Mit denen man dann etwas behutsamer sein muss. So viel unterschiedlich und doch verbindet sie alle dasselbe Schicksal- sie fristen ihr Leben in einem Zwinger...

Unglaubliche Freude kam bei uns auf, als Csele raus kam- sie wurde ja an der Hüfte operiert und sie auf ihren 4 Beinen und laufen zu sehen,  da waren wir einfach nur glücklich! 

Auch ein paar Langzeitsitzer durften wieder mal raus, wie der große Plüschbär Bobo der noch nie eine Anfrage hatte obwohl er ein absolut freundlicher Kerl ist. 

Wir haben auch ein Erinnerungsschild für unseren verstorbenen Oscar für seinen Zwinger mitgebracht und aufgehangen. 

Und am Abend hat das Team die mitgebrachten Kerzen für ihn angezündet. 

Der Amtstierarzt gab nach Kontrolle der Papiere die Freigabe zur Ausreise. Mit einbrechender Dunkelheit ging es dann in unser Appartement. Dort haben wir noch die Boxen für den kommenden Tag vorbereitet, die Pässe sortiert und bei einem gemütlichen Abendessen den Tag Revue passieren lassen.

Nach zwei Tagen kaltem aber wunderschönem sonnigen Wetter erwartete uns Sonntag früh eine frostige Überraschung, denn es schneite.  Da sind uns beim Sicherheitsgeschirre anziehen ganz schön die Finger abgefroren…  Die ersten zwei Stunden bis Budapest konnten wir auf der zugeschneiten Autobahn teilweise nur 80 fahren, ab da wurde es aber dann zunehmend besser. Und als wäre es ein Wink des Schicksals, kam ab der deutschen Grenze die Sonne noch raus als würde sie unsere Einwanderer in Empfang nehmen und sagen: alles wird jetzt schöner. 

13 Hunde sind mit uns in ein neues Leben gefahren. Einige stellen wir euch wie immer in ihren Vermittlungspostings vor.

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