Unsere Ungarntour im Mai

Unsere Ungarntour im Mai

Hier kommt nun endlich auch unser Tourbericht vom letzten Wochenende:

Der Start unserer Tour gestaltete sich etwas holperig, denn unser Wagen- eigentlich nur zum Service und zum Reifenwechsel in der Werkstatt- verweigerte mal wieder seinen Dienst. Es musste erst ein neuer Anlasser organisiert und eingebaut werden. Ganz herzlichen Dank an dieser Stelle mal wieder an Jürgen Heid und seine Werkstatt in Hettstadt, der wie immer alles gab um uns fahrtüchtig zu bekommen Gegen Abend war das Wunder vollbracht und unsere Futterkutsche konnte endlich beladen werden. Mit etwas Verspätung starteten wir dann am Donnerstagabend Richtung Ungarn. Nach ziemlich kurzer Zwischenübernachtung in Wien kamen wir Freitagmittag im Tierheim in Pecs an, diesmal freudigerweise über eine trockene Buckelpiste.

Wie immer hatten wir Futter und einige tolle Leckereien von lieben Paten dabei, die wir seehr großzügig verteilt haben- die Hunde freuen sich immer mega über Kaustangen & Co, manchmal wissen sie in ihrer Freude gar nicht wo sie die hintragen sollen. Viele Foto`s und Videos wurden gemacht, geknuddelt und gestreichelt und auch ein bisschen Traurigkeit war da. Wir hatten diesmal keine Reservierung für Pecs, somit gab es keinen Zwinger der frei wurde. Aber da arbeiten wir dran für die nächste Tour.

Später haben wir wie immer die Pflegestelle besucht um den Familien unserer 5 reservierten Welpen neue Bilder und Videos nach Hause zu schicken. Sind ganz schön gewachsen, die Zwerge von Mama Ice…Die Mami selber sucht noch eine Familie. Von ihr und all den anderen die dort sitzen haben wir auch viele neue Bilder gemacht. Die Unterbringung dort ist leider nicht besonders gut, vor allem Lena und die Geschwister Hazel und Lucky müssen da dringend weg. Da ist man dann schon etwas traurig und gefrustet wenn einfach keine Plätze in Sicht sind… Das sind alles große Hunde, die es eh nicht einfach haben in der Vermittlung.

Noch am Freitag abend sind wir die 400km rüber Richtung Hajduböszörmeny gefahren. Da es dort im Tierheim am Samstag Vormittag noch anderen Besuch gab, haben wir zuerst Robby`s Tierheim in Hajdusamson besucht.

Wir wurden da sehr herzlich von ihm und seiner Familie empfangen und er hat sich ganz arg über eine Hundehütte und einige Leckereien für seine Hunde gefreut. Auch Robby`s Hunde haben wir mit großer Freude wieder gesehen und die Neuen kennen gelernt. Da sitzen auch einige ganz besondere Notfellchen- das wunderschöne Schneewittchen, der superliebe Maci, die schüchterne Lavinia oder der grummelige alte Nathan der uns ordentlich die Zähne gezeigt hat. Sein Herrchen ist verstorben und so landete er im Tierheim. Und andere Menschen findet er momentan noch ziemlich doof aber das wird sich hoffentlich ändern. Er ist so ein Hund, der einen auf seine Art tief in der Seele berührt, genauso wie der schwarze mißtrausche Mogor.

Robby baut gerade neue Zwinger um drei der Kettenhunde aufnehmen zu können (seht ihr in einem der letzten Postings). Er hat ja auch noch einen Verein der Listenhunde betreut.

Nach zwei wirklich schönen und intensiven Stunden sind wir die sehr speziellen 30km nach Hajduböszörmeny gefahren- gefühlt die Hälfte davon sind Sandpiste und unser Wagen wurde nochmal ordentlich durchgeschaukelt…

Mittags gab es nach einem herzlichen Empfang und einem wie immer leckeren Mittagessen dann die Einladung, die Kettenhunde zu besuchen- das haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Wenn wir gewusst hätten, wie emotional das wird- wer weiß ob wir dann gefahren wären. Wir haben ja das Video vorher gesehen. Aber dann dort zu stehen und diese Hunde zu sehen… Als erstes kamen die Tränen, dann die Wut. Und dann haben wir durchgeschnauft und sind Wasser holen gefahren- für Tourbegleitung Susanne schon fast ein Abenteuer für sich, denn die einzig verfügbare Wasserquelle war ein Brunnen in etwa 3km Entfernung.

Wir haben gemeinsam mit dem Tierheimteam vor Ort getan was gerade getan werden konnte. Mittlerweile sind ja alle Hunde dort weg geholt worden, ihr findet die Berichte in den vorherigen Post`s. Wir sind dankbar für die Erfahrung die wir dort machen durften. Es wirft nochmal ein ganz anderes Licht auf die Arbeit der Tierschützer vor Ort und auch auf die Hunde und ihre Vorgeschichten. Wir haben an dem Tag drei Hunde und den kleinen Danilo mitgenommen. Zurück im Tierheim konnten wir miterleben, wie die Aufnahme der Hunde von statten geht. Jeder bekommt eine eigene Dokumentation mit allen Daten wie Geschlecht, Gewicht, Größe und einen Namen. Anschließend gibt es direkt eine Wurmkur und dann wird der Quarantänezwinger bezogen. Mit Danilo war das Team direkt im Anschluss noch beim Tierarzt. An der der diagnostizierten Parvovirose ist er leider am Montag verstorben.

Am Nachmittag haben wir dann noch einige der anderen Neuzugänge kennen gelernt. Leider blieb durch den vollen Nachmittag diesmal nicht so viel Zeit übrig um alle mal raus zu holen. Das steht jetzt für die nächste Tour ganz oben auf unserer ToDo-Liste. Wir sind Samstag abend sehr erschöpft gewesen und dabei waren wir eigentlich nur Zuschauer…

Da gehen einem viele Dinge durch den Kopf und man versucht Lösungen für die Hunde zu finden, von denen einem viele über die lange Zeit die sie manchmal da sind sehr ans Herz wachsen.

Sonntag früh wurden wie bei jeder Tour den Heimfahrern als Erstes ihre Sicherheitsgeschirre angepasst- das kann in einem wuseligen Welpengehege schon mal recht anstrengend werden wenn die Zwerge so gar nicht mal kurz still halten.

Und dann ging es an das wie immer sehr emotionale Einladen. Manche unserer Mitfahrer hatten ja nur einen kurzen Besuch im Tierheim, andere wie Coni oder Ruby waren lange da und es berührt uns immer sehr wenn solche Hunde endlich in eine Familie fahren dürfen! Auch für Wolfi haben wir uns unheimlich gefreut. Er ist groß, schwarz, männlich, ängstlich und hat keine Rute- schlechter können die Vermittlungschancen gar nicht sein. Und doch hat er ein ganz wundervolles liebes Frauchen bekommen- aber darüber berichten wir später.

Wir hatten einige Staus auf den 1300km Rückfahrt aber wir sind alles in allem gut durchgekommen und auch unsere Abholfamilien waren alle vorbildlich und pünktlich. Alle 10 Hunde sind gut angekommen, über sie berichten wir wie immer in unseren Vermittlungspostings.

Unser Wagen hat keine lange Pause- wir fahren diesen Monat nochmal eine zusätzliche Tour um unsere 5 Geschwister aus Pecs nach Hause zu holen, die bei dieser Tour noch zu klein waren. Und da darf sicher auch noch der ein oder andere Hund mit.

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