Unsere Ungarntour im März- Teil 3

Wir wurden am vergangenen Samstag während eines Gespräches in unserem Partnertierheim Pacsi Kutyamenhely Alapítvány, Hajdúböszörmény eingeladen, eine kleine ehemalige Tötungsstation zu besichtigen. Dieses kleine Tierheim Hajdúsámson Ebrendészeti Telep wird von Fekete Róbert versorgt, der zukünftig der Vorstand von Pacsi sein wird.

Wir haben da natürlich zugestimmt. Wir wurden netterweise von Emese als Dolmetscherin begleitet, da Robert nur ein bisschen englisch spricht. Also fuhren wir die etwa 25km von Hajdúböszörmény nach Hajdúsámson. Wir dachten ja bisher, die Ungarn hätten ein gut ausgebautes Straßennetz, aber da haben wir jetzt echt ein paar Abstriche machen müssen denn die Fahrt war teilweise recht abenteuerlich. Erst wurde aus der normalen Straße eine löchrige Buckelpiste und am Ende bleib ein Sandweg übrig.. Wir dachten, da wäre tatsächlich außer dem Tierheim nichts aber Robert erzählte dann, das da tatsächlich Menschen wohnen. Das Haus auf dem Tierheimgelände ist eine ehemalige Schule und es gibt auch noch eine andere Schule. Sogar der Schulbus fährt da durch! Da wird man dann tatsächlich etwas nachdenklich bezüglich des eigenen Standards in dem man so luxusmäßig vor sich hin lebt …

Robert lebt nicht auf dem Gelände, er versorgt nur die Hunde dort. Es gibt 8 Zwinger und momentan leben 11 Hunde dort. Wir haben schon schlimmere Verhältnisse gesehen in denen Hunde im Ausland leben, aber schön ist trotzdem anders. Die Hunde leben dort sehr isoliert, drumherum ja nichts ist. Ein ziemlich langweiliges Leben. Es gibt auch keinen Auslauf, wo die Hunde mal rennen könnten. Nur der triste Zwinger mit Betonboden.

Wir sind momentan finanziell nicht in der Lage, ein 3.Tierheim mit zu versorgen. Die beiden die wir grade haben, brauchen genug Hilfe. Ein 3.Tierheim hieße, mehr Gelder zu generieren, mehr Spenden zu organisieren und auch runter zu bringen. Das ist für uns momentan nicht machbar, unsere beiden Bestandstierheime sollen auch nicht weniger Hilfe bekommen als bisher. Vor allem Laszlo in Pecs benötigt noch einiges an Aufbauarbeit. Und Pacsi gilt als eins der am besten geführten Tierheime in Ungarn und darauf sind wir sehr stolz, denn das wäre ohne uns nicht möglich gewesen. Das soll möglichst auch so bleiben, denn momentan geht man verstärkt gegen kleine illegale Tierheime vor, bei denen nur Gelder gesammelt werden, aber wo die Zustände katastrophal sind- auch ein Resultat der neuen Kooperation. Pacsi hat da eine Vorbildfunktion und wir sind stolz darauf, dabei mitgewirkt zu haben.

Wir haben also überlegt, was Sinn macht um Robert und seinen Hunden zu helfen. Wir haben uns entschieden, seine Hunde mit in unsere Vermittlung zu nehmen. Jeder freie Platz hilft einem anderen Hund aus einer Notsituation. Für uns heißt das zusätzliche Arbeit- das Tierheim muss regelmäßig angefahren werden damit wir die Hunde gut kennen lernen und dann auch passende Plätze finden können. Mehr Fotos müssen sortiert, Videos hochgeladen, Datensätze angelegt werden. Aber die Hunde dort sind es wirklich wert das man ihnen aus dem Zwinger raus hilft. Wie in den anderen Tierheimen, besteht vor Ort wenig Chance auf eine Vermittlung. Und 8 Zwinger sind auch überschaubar was das Arbeitspensum angeht. Die Hunde haben leider nicht viele Alternativen sonst.

Also haben wir nach der Besichtigung direkt die ersten Bilder und Videos gemacht. Und wir haben Robert auch sofort Hausaufgaben gegeben, denn die Hunde kennen leider alle kein Halsband und keine Leine- für eine Vermittlung absolute Voraussetzung, da wir die Hunde ja sonst nicht mal transportieren können. Da Robert zu Hause selber Therapiehunde hat, sollte er das aber gut hinbekommen. Und seine Hunde die wir kennen gelernt haben sind alle bezaubernd. Vor allem eine weiße Schönheit hat uns verzaubert. Wir haben sie Schneewittchen getauft, ein Vorschlag von Übersetzerin Emese. Auch zwei Listenhunde leben dort, eine Hündin noch sehr jung aber trotzdem für uns nicht vermittelbar. Natürlich können die Hunde auch Patenschaften bekommen, die leiten wir dann auch weiter.

Ihr werdet die Hunde demnächst auf der Homepage finden, wenn wir alle Daten über sie haben.

Es war ein sehr schöner Besuch, Robert ist ein sehr lieber Mensch mit einem guten Herzen und guten Zielen. Wir besuchen ihn gern wieder- obwohl es eine Überlegung wert wäre dann einen Hubschrauber anzuschaffen.

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