Unsere Novembertour

Diesmal sind wir schon nach 4 Wochen wieder nach Ungarn gestartet, allerdings zeitlich etwas begrenzter als sonst. Wir haben diese Tour ja zwischengeschoben, damit die alte Daisy nicht so lange warten muss bis sie nach Hause darf- für das große alte Mädchen ist ja jede Woche im eigenen Zuhause wichtig..

Wir sind statt wie sonst Donnerstag diesmal erst am Freitag Nachmittag gestartet und waren nachts um 2Uhr im Hotel in Pecs. Nach einer etwas kurzen Nacht starteten wir früh ins Tierheim um schnell die Neuzugänge kennen zu lernen. Leider muss Laszlo Samstag immer arbeiten so dass wir ihn diesmal nicht gesehen haben. Nach dem Ausladen der Spenden (leider fing es an zu regnen, so dass wir die letzten Sachen, einige nagelneue tolle Wintermäntel -Danke an Beate S.- direkt in den Container gepackt haben) gab es eine schnelle Runde durch das Tierheim und eine kurze Begrüßung der vertrauten Fellschnuten. Die frisch operierte Linda hat uns absolut verblüfft denn die rennt mit einer Lebensfreude rum, dass einem echt das Herz aufgeht! Auch Bilbo und seine Mami Adele bekamen neue Fotos und Neuzugang Nelson haben wir uns auch angeschaut- ein absolut lieber Labradormischling. Natürlich haben wir auch nach Rexi geschaut, sein Hals und sein Kopf sehen schon viel besser aus! Von Rexi werden wir bei der nächsten Tour Fotos machen, wenn seine Wunde verheilt ist. Wir hoffen, das er dann bald ein Zuhause findet.

Ziemlich nass und schmutzig haben wir dann den kleinen Taro eingeladen, der von seinen Pflegeeltern gebracht wurde. Da sind einige Abschiedstränen geflossen, was wir absolut verstehen können. Wir sind der Familie sehr dankbar, dass sie sich so gut um den Kleinen gekümmert haben während er sich von der OP seines Beinbruches erholt hat.

Mit Taro an Bord haben wir kurz einen Abstecher zu Pflegemama Evi gemacht, um nach Lena, Fridolin und Tadeus zu schauen. Die beiden Buben sind bildhübsche und zuckersüße Kerlchen geworden, es ist nichts mehr zu sehen von den abgemagerten, verängstigten Babys mit Hautproblemen, als die sie ankamen. Da sprudelt der Spaß nur so raus aus den kurzeinigen Plüschkugeln. Die beiden sind so goldig, da muss doch jetzt einfach mal eine Familie zu finden sein…Naja, und unsere Lena…sie hat sich soo toll entwickelt! Sie hat zugenommen und ist jetzt eine wunderschöne Hündin, die einfach nur total lieb ist. Wir sind immer noch begeistert von ihr, sie ist eine absolute Seelenhündin. Leider sitzen auch immer noch drei ihrer Welpen dort, die wir jetzt dann auch in die Vermittlung nehmen damit sie endlich da raus kommen. Sie leben zwar auf Pflegestelle, das kann man sich aber nicht so vorstellen wie bei uns- Lena lebt in einem Abstellraum, Tadeus und Fridolin in einem alten Stall. Andere Hunde dort sind in diversen Zimmern des Hauses untergebracht, unter anderem gerade noch 4 Welpen.

Nach leider viel zu wenig Zeit mussten wir schon wieder los. Es wird in Ungarn eine Stunde eher dunkel, ca.16Uhr. Da wir 4 Stunden Fahrt vor uns hatten, wollten wir gern am frühen Nachmittag in Hajduböszörmeny sein um noch genug Licht zu haben für die dort neu angekommenen Hunde. Vorher packten wir aber noch Teddybärchen Snow ein. Da weinte dann auch Evi ein bisschen- immerhin hat sie ihn groß gezogen. Mit einem dicken Trösteknuddeln haben wir uns verabschiedet und auf die 400km Fahrt nach Hajduböszörmeny gemacht.

Leider fand unser Wagen die Idee, rechtzeitig dort zu sein, nicht so gut wie wir. Nach einem Tankstop startete er nicht mehr. Und nicht nur das- er war eigentlich absolut tot. Ein freundlicher Mitarbeiter schob uns beiseite und rief einen Autoservice an, der nach einer endlos lang erscheinenden Stunde dann auch erschien. Nach etwas Fehlersuche behob er einen eigentlich ganz simplen Fehler und der Wagen lief wieder wie ein Bienchen. Nur hatten wir inzwischen so viel Zeit verloren dass wir erst kurz vor dem dunkel werden im Tierheim eintrafen. Im letzten Tageslicht haben wir Eben, Patrick und Patricia kennen gelernt. In der Zwischenzeit packten die Mitarbeiter das Auto aus. Botond bekam noch seine Gedenktafel und dann war es dunkel. Die anderen Hunde die wir auf unserer To-Do-Liste hatten müssen leider bis zur nächsten Tour warten. Ziemlich erschöpft vom Tag sind wir ins Hotel gefahren und haben den Tag früh ausklingen lassen indem wir todmüde ins Bett gefallen sind.

Sonntag sind wir extra etwas früher ins Tierheim gefahren um doch noch eine Runde durch`s Tierheim zu drehen und nach den Hunden zu schauen. Tourbegleitung Anette hat dabei einige wirklich schöne Fotos von den Hunden gemacht. Diese zeigen absolut authentisch, welche Emotionen man empfindet wenn man vor den Zwingern steht. Da ist so viel Freude, aber auch so viel Traurigkeit. Die Hunde drücken ihre Nasen durch die Gitter, halten einem die Pfote entgegen und drücken sich an die Zäune damit man sie streicheln kann. Nichts macht es einem deutlicher, dass sie ein Leben hinter Gittern führen. Ohne Zuwendung, Wärme, Liebe. Dafür bleibt in einem Tierheim einfach nicht genug Zeit, die Mitarbeiter haben alle Hände voll damit zu tun, die nötigsten Arbeiten auszuführen und die Hunde schlicht und einfach am Leben zu halten.

Wie jedes Mal lässt man so viele wirklich tolle Hunde wehmütig zurück, traurig und ohnmächtig weil man sie da nicht raus holen kann. Besonders jetzt, wo der kalte Winter kommt, ist das schwer zu ertragen. Wir geben einfach weiter unser Bestes in der Hoffnung, nächstes Mal wieder einigen den Weg nach Hause ermöglichen zu können…

Noch ein bisschen mitgenommen von den Eindrücken haben wir dann mit dem Einladen unserer Heimfahrer begonnen und uns auf den langen Weg nach Hause gemacht. 6 Hunde aus Hajduböszörmeny und 2 aus Pecs haben an diesem Tag ein neues Leben begonnen. Dafür machen wir diese Arbeit, das tröstet einen wenigstens ein bisschen darüber hinweg, viele andere erstmal da lassen zu müssen…

Alle unsere Passagiere sind gut übergeben worden und auch gut daheim angekommen. Wie immer zeigen wir euch die Glücklichen demnächst in ihren Vermittlungspostings.

Lieben Dank an die Teams unserer beiden Partnertierheime. Und auch lieben Dank an unser eigenes tolles Team- ohne ein gutes Team wäre diese Arbeit nicht machbar. Danke an alle

Da wir nicht so viele Bilder in einem Post veröffentlichen können, zeigen wir euch die Bilder der Hunde in einem separaten Post.

Euer Nofelleteam

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