Sondertour nach Ungarn im September

Als wir im August das letzte Mal vor Ort waren, zeichnete es sich schon ab das wir vermutlich nicht bis zur regulären nächsten Tour im Oktober warten würden. Unsere 2 alten Yorkie-Opi`s, die wir im August ja kennen gelernt haben und die seit Wochen allen in einer Wohnung ausharren mussten, sollten keine 8 Wochen länger dort bleiben. Und auch unsere 11 Welpen wären im September ausreisebereit. Also planten wir eine Zwischentour, exakt an dem Wochenende wo die Welpen 15 Wochen alt und mit gültiger Tollwutimpfung ausreisebereit wären.

Das Problem: unser großer neuer Vereinswagen wird ja gerade noch ausgebaut. Nachdem uns das Veterinäramt kulanter Weise 2 mal eine Ausnahmegenehmigung erteilt hatte, gab es diesmal keine mehr. Unser Wagen ist aber noch nicht fertig. Also war klar, es wird ein anderes Auto fahren müssen für das wir eine Transportzulassung haben. Da passen leider nicht so viele Hunde rein und wir haben ganz schon knobeln und rumprobieren müssen um möglichst viele Hunde mitnehmen zu können. Bis auf einen einzigen Hund haben wir das auch hinbekommen- nur unser wunderschönes Schneewittchen passte mit ihren fast 70cm Rückenhöhe einfach nicht rein. Sie wird das Tierheim in zwei Wochen mit einem Transport verlassen und nach Hause fahren.

Neben den Boxen für tatsächlich 9 Hunde haben wir natürlich auch noch bisschen Futter mit ins Auto gestopft und dabei jede freie Ritze genutzt und dann ging es am Donnerstag gegen Abend los Richtung Wien. Dort hatten wir wie immer Zwischenübernachtung und Freitag waren wir dann pünktlich mittags um 12 im Tierheim in Pecs. Da diesmal im Tierheim keine Neuzugänge da waren, haben wir mal wieder ein paar der Dauereinsitzer raus geholt. Dem alten Vandor z.B. dem es ganz gut geht nachdem seine Herzwürmer weg sind. Hektor geht es leider schlechter. Er hat seinen besten Freund verloren, Kenzo. Der wurde vor Ort vermittelt und nun hat Hektor aktuell niemanden mit dem er draußen rumtoben kann wenn er raus darf. Er leidet einfach sehr unter dem Zwingerleben und dreht sich wie irre im Kreis wenn er wieder rein muss…. Der auch ältere Mirko ist körperlich gut drauf, aber einsam ist er dennoch. Wir machen uns ein bisschen Sorgen weil der nächste Winter kommt und grad die alten Hunde dann sehr leiden im Tierheim.

Sehr emotional war die Übergabe von Kobor`s Urne. Kobor und Cäsar waren 2021 die ersten Hunde, die wir aus Pecs nach Deutschland geholt haben. Der alte Kobor hatte einen Platz bei unserem Teammitglied Jacqueline ergattert und durfte dort noch eine wunderschöne Restzeit erleben. Jetzt ist Kobor wieder zurück in seiner Heimat.

Vom Tierheim aus sind wir dann auf 2 Pflegestellen gefahren. Auf der ersten haben wir Fifi (in Ungarn heißt sie Zizi) besucht. Sie wurde von dem Platz in Siklos umgesetzt und entwickelt sich seitdem wirklich super. Die ursprünglich sehr scheue Hündin ist jetzt aufgeschlossen und neugierig und man kann sie sogar anfassen. Außerdem ist die kleine extrem goldig, sie hat abgenommen und eine wirklich schicke Frisur. Vielleicht ist das ja jetzt ihr Sprungbrett in eine eigene Familie, wir hoffen es wirklich sehr. Auf derselben Pflegestelle sitzt auch Neuzugang Bobby, ein recht kleiner, etwa 1 bis 1,5 Jahre alter, sehr süßer Rüde. Ihn setzen wir in den nächsten Tagen auf die Homepage damit er eine Familie findet.

Danach haben wir noch bei Gigi vorbei geschaut, auch ein kleiner Angsthase. Auch sie hat sich weiter entwickelt, ihre Pflegeeltern können jetzt mit ihr Gassi gehen. Uns fand sie allerdings immer noch recht gruselig. Gigi`s Pflegeeltern ziehen in ca.3 Monaten in die Schweiz um und können Gigi nicht mitnehmen. Wir hoffen sehr, bis dahin einen Platz gefunden zu haben denn sonst muss die Kleine Maus wieder in einen Zwinger, mitten im Winter.

Als letzte Etappe am Freitag haben wir natürlich unseren Kindergarten in Siklos besucht. Was für ein Gewusel! Unsere 9 Geschwister sind ordentlich gewachsen und haben allerlei Flausen im Kopf. Mama Amaya geht es nach ihrer Kastration auch gut. Wir haben auch nach Lolita geschaut, auch schon ganz lange auf der Suche. Und tatsächlich haben wir die scheue Tina zu Gesicht bekommen, die uns ordentlich angeschimpft hat und dann doch mal vorsichtig schauen kam.

Wir haben in Harkany, in einem Nachbarort von Siklos, übernachtet und dann am Sonntag früh direkt die ersten Heimfahrer eingesammelt. Eddi und Ylvie, Justus und Salome durften einsteigen. In Pecs kamen dann noch Zina und die alten Yorkies mit dazu. Mit allen sind wir dann in unser Partnertierheim nach Hajuduböszörmeny rüber gefahren, wo die Hunde freundlicherweise einen Hotelzwinger für eine Nacht beziehen durften (vielen Dank an das Team von Pacsi ).

Der Besuch in Hajduböszörmeny war wie immer geprägt von einem netten gemeinsamen Essen und ein bisschen Brainstorming über anstehende Zukunftsprojekte. Die aktuelle Personallage wurde besprochen und natürlich haben wir auch ein bisschen rumgeblödelt- lachen tut gerade im Tierschutz gut wo sowieso vieles traurig ist…

Nach einem Rundgang durch das Tierheim haben wir draußen wie immer viele Videos gemacht, die Neuzugänge wurden kennen gelernt und auch hier hatten wir einige Hunde draußen die schon sehr lange suchen. Während wir da grad am arbeiten waren, kamen zwei Neuzugänge rein. Gefunden an einer stark befahrenen Straße von einem jungen Paar. Die beiden haben sogar noch eine Geldspende da gelassen für die Versorgung der beiden.

Wir durften den beiden Mäusen Namen geben und haben sie Joyce und Bilbo getauft- zwei zuckersüße Hunde, vielleicht Mutter und Sohn. Sie müssen jetzt leider ihre 14 tägige Quarantäne absitzen, sind aber wenigstens zu zweit.

Somit sind die zwei Plätze die wir am Sonntag durch die Mitfahrer frei gemacht haben, wieder besetzt. So ist das leider- wie ein Fass ohne Boden…

Sonntag früh durften alle 9 Mitfahrer einsteigen, nun auch Morris und Lazar. Wir sind dank freier Straßen durchgedüst und alle sind gut in ihren Familien und einem deutschen Tierheim angekommen.

Bereits in 4 Wochen geht es wieder los- dann hoffentlich wieder mit großem Wagen und viel Futter und anderem nützlichen an Bord

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