Unsere Transporte im Mai

Zwei Transporte in außergewöhnlichen Zeiten und ein denkwürdiger Autobahnkilometer 242

„It´s Corona Time“ war die Antwort unserer Tierschützer in Polen und in Ungarn, aber auch der Behörden in den letzten Monaten auf unsere Frage, inwieweit wir unsere dringend benötigte Arbeit fortsetzen können.

 

Fast täglich erreichten uns die dringenden Hilferufe unserer Partnertierheime, deren Futterversorgung teilweise wegen der Corona-Pandemie auf nahezu null gefahren war. Wir als Team Notfelle waren zur Untätigkeit verdammt aber wirklich untätig waren wir nicht. Aufrufe unsererseits für Futter zu spenden, sicherten unseren Partnertierheimen das erste Überleben. An der Stelle einen Riesendank an alle Unterstützer. Wir konnten mit sage und schreibe fast 3.000 € unsere Partnertierheime unterstützen.

 

Parallel folgten Wochen des Ringens um die Transporterlaubnis für die eingelagerten Futterspenden und der Fellnasen zu ihren Familien unserseits. Im Mai war es endlich soweit und wir bekamen alle behördlichen Erlaubnisse für die Transporte. Die Futterlager konnten geräumt werden und am ersten Maiwochenende ging der erste Transport Richtung Ungarn auf den Weg. Nach einem etwas „willkürlichen“ Grenzübergang von Österreich nach Ungarn konnten unsere Freunde in Ungarn endlich die langersehnten Spenden in Empfang nehmen. Die organisatorische Arbeit vor Ort war aufgrund der Schutzbestimmungen nur sehr eingeschränkt möglich, aber es war ein Anfang zur Rückkehr unserer Arbeit vor Ort.

 

Tage später gaben auch die polnischen Behörden grünes Licht und so machten sich letztes Wochenende zwei Fahrzeuge auf den Weg um auch unseren Freunden in Polen die dringend erwarteten Spenden zu bringen. Im Gepäck reisten neben den Futterspenden auch die freudige Erwartung von 13 Familien, die sehnsüchtig, teilweise Monate, auf ihren vierpfotigen Familienzuwachs warteten.

 

Während das Team von Transport 1 Freitag nacht wohlbehalten seine Unterkunft erreichte, sollte Team 2 Samstag am Autobahnkilometer 242 hinter der polnische Grenze eine böse Überraschung erleben. Ein Knall und ein heftiges Rumpeln waren die Begleiterscheinungen einer unerwarteten Reifenpanne. Nachdem Team 2 sich kurz geschüttelt hatte, lief im Hintergrund der Notfallplan an. Und das dieser gemeinsam mit unserem Backoffice und Team 1 funktioniert hatte, zeigte das baldige Eintreffen der polnischen Autobahnmeisterei. Tief beeindruckt zeigte sich der Mitarbeiter der polnischen Automeisterei, dass er zwei Frauen antraf und trotzdem zunächst nichts zu tun hatte. Die Spenden waren ausgeladen und das Notrad ordnungsgemäß aufgezogen. ;-) Dank des telefonischen Beistandes unserer polnischen Tierschützer war die Situation schnell erklärt und die Freigabe zur Weiterfahrt wurde erteilt. Der Weg führte direkt zu dem zwischenzeitlich rausgesuchten Reifenhändler. Dort vor Ort erklärten unsere polnischen Tierschützer via Telefon die Situation und nach ca. 70 Minuten war Team 2 wieder fahrbereit. Wieder ein Beispiel dafür, dass unsere Notfallpläne funktionieren, auch wenn wir ehrlicherweise auf die Probe in der Praxis auch gern verzichten ;-)

 

Sonntag war dann der große Tag für alle wartenden Familien. Unter Einhaltung aller Schutzvorkehrungen erhielten zeitlich versetzt (es durfte jeweils nur ein Transportfahrzeug am Tierheim „beladen“ werden) die vierpfotigen Passagiere in ihren jeweiligen Transportfahrzeugen ihre Plätze.

Mit Abfahrt des letzten Fahrzeuges vom Tierheim war die Freude der wartenden Familien riesengroß und jede einzelne fieberte ihrer Übergabe entgegen. Auf Abstand wurden alle Fellnasen übergeben und kurz vor Mitternacht meldeten wir als Team Notfelle, dass die Transportfahrzeuge abgestellt und die Transportteams in den Feierabend gehen können.

 

Dieser Transport hat gezeigt, dass eine Arbeit unter den derzeitigen Umständen schwierig, aber möglich ist. Möglich zuletzt, weil alle Beteiligten den Tierschutzgedanken auch unter der notwendigen Einhaltung gesetzlicher Vorschriften nicht verlieren.

 

Und eines konnten auch alle Masken nicht verdecken… Die strahlenden Augen der Familien, die endlich ihre Fellnasen in Empfang nehmen durften. Der „Lohn“ für unsere Arbeit, die wir gerne und mit Herzblut machen.

 

Euer Team Notfelle

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