Unsere Apriltour nach Ungarn

- Eine Tour geprägt von mehrfachem Glück und unvergleichlichem Teamwork –

Aber der Reihe nach.
Freitag morgens starteten unsere zwei zertifizierten Fahrzeuge zu unserem Partnertierheim nach Ungarn. Im Gepäck hatten wir zahlreiche Spenden und eine Menge an Fragen zu dem neuen großen Projekt „ Tötung ade“; im Rücken hatten wir 11 hoffnungsvolle Familien, die sehnsüchtig auf ihre neue Fellnase warteten.

Der Samstag war geprägt von konstruktiven Gesprächen mit unseren Partnertierschützern vor Ort, einem professionellen Fotoshooting, Gassigängen und auch von viel Emotionalität. Gingen wir doch ein letztes Mal auf das Gelände der Tötung und erlebten wieder, innerhalb welcher kurzen Zeit sich Seelen aneinander lehnen und tiefstes Urvertrauen spürten. Jedem dieser Hunde aus der Tötung raunten wir leise zu: „Hey es ist eure letzte Nacht hier, morgen dürft ihr ins Tierheim umziehen“. 
Denn Sonntag war es soweit. 11 Fellnasen fanden ihre passende Box in unseren Wagen, machten ihre Gehege für ihre Kumpels aus der Tötung frei. Auf gings nach Deutschland.
Während Wagen 1 seinen Weg über die Nordroute über Budapest Prag und Dresden nahm, machte sich Wagen 2 mit 7 Fellnasen an Bord auf den Weg nach Österreich zur Weiterfahrt nach Passau, Nürnberg, Frankfurt und Remscheid.
Die Hälfte der Fahrt war geschafft und dann erreichte das Backoffice und die wartenden Familien die Horrornachricht, dass Wagen zwei bei Passau mit Motorschaden liegen geblieben ist.
Sofort wurde der Notfallplan aktiviert und sowohl das Backoffice als auch die Fahrer arbeiteten Schritt für Schritt die Checkliste ab. Die Familien und Notfallstationen wurden informiert, und was uns dann widerfuhr, bereitet uns heute noch auch als gestandene Tierschützer Gänsehaut.

Alle, aber auch wirklich alle Familien planten spontan um, um Wagen zwei entgegen zu kommen. Wagen eins machte sich ebenfalls nach seinen Übergaben auf den Weg zu Wagen zwei.

Und dann die Entwarnung. Der ADAC hatte es geschafft, dass Wagen zwei weiterfahren konnte. Was für eine Nachricht. Der Notfallplan wurde langsam heruntergefahren und die Familien entlang der Strecke auf der sie unterwegs waren angehalten. Das Backoffice arbeitete blitzschnell mit dem Fahrerteam von Wagen zwei eine neue Route aus und alle waren erleichtert.

Bis, ja bis die endgültige Nachricht kam, dass Wagen zwei bei Nürnberg mit abgesprungenen Keilriemen ein zweites Mal liegen geblieben ist. Ein Folgeschaden des ersten.
Wieder wurde der Notfallplan hochgefahren, wieder wurden Notfallstationen informiert und wieder begann eine Organisation, die ohne unser Backoffice (danke an Martina und Karsten) nie so funktioniert hätte.
Und auch hier waren sofort alle Familien wieder dabei und bereit entgegenzukommen, so dass die umliegenden Notfallstationen entwarnt werden konnten.

In einer beispiellosen Teamaktion angeführt von unserem Backoffice zusammen mit den Familien haben wir es innerhalb von vier Stunden geschafft, dass alle sieben Hunde Wagen zwei verlassen und der Wagen zwei abgeschleppt werden konnte.

Selbst die örtliche Polizei (gerufen von einem aufmerksamen Nachbarn, der einen vermeintlich illegalen Tiertransport meldete) konnte sich von einem völlig legalen Transport durch nachgewiesene vollständige Transportpapiere und Pässe überzeugen. Wir dürfen hier kurz die Aussage einer Polizeibeamtin zitieren: „ Wir haben hier echt schon andere Transporte erlebt. Ihr ausgebautes Fahrzeug mit seinen Boxen und ihr laufender Notfallplan ist ein absolut positives Beispiel dafür, wie richtiger Tiertransport funktioniert.“ Es tat gut in der Situation das „amtliche Siegel“ zu bekommen.

Nachdem unser Wagen zwei auf dem Auflader des ADAC seinen Weg zur Werkstatt antrat, erfuhr das Fahrerteam des Wagens zwei noch ein völlig unerwartetes Angebot.

Beke, ein Mitglied und Patin unseres Vereins, die Wagen eins auf der Tour begleitet hat, bot sofort ihren Privatwagen an, damit das Fahrerteam von Wagen zwei nach Hause fahren konnte.
Danke an Beke auch an dieser Stelle nochmal. Deinem Wagen geht’s gut in Wuppertal und er kommt bald zu dir zurück.

Ein völlig überwältigtes Team von Notfelle sagt danke an alle Familien und diese Tour wird unvergesslich bleiben.
Euer Team von Notfelle
(kleiner Nachtrag: Wagen zwei hat seinen ersten Check durch und wird in wenigen Tagen wieder fahrbereit sein)

 

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