Unsere Ungarntour im Mai, "die Zweite"

Nach nur 3 Wochen hieß es letztes Wochenende wieder Auto packen und Richtung Ungarn fahren. Wir hatten ja in unserem Partnertierheim in Pecs 5 Geschwister, die bei der letzten Tour noch keinen ausreichenden Tollwutschutz für die Ausreise hatten. Damit die Zwerge nicht nochmal 4 Wochen länger bis zum regulären Tourtermin im Juni warten müssen, haben wir kurzer Hand eine Zwischentour eingeschoben. Die Hundekinder haben dort sehr isoliert gelebt und jeder Tag den sie früher nach Hause dürfen, zählt. Natürlich durften wenn wir eh schon in Ungarn sind noch die anderen reservierten Hunde mit.

Anders als sonst starteten wir diesmal erst am Freitagabend zu einem recht komprimierten Wochenende. Wir sind mit Zwischenstop bei München (zum Spenden abholen) über Nacht nach Pecs gefahren, was in unserem Alter nicht mehr ganz so spurlos an uns vorbei geht… Gegen 10 Uhr kamen wir also mit ziemlich kleinen Augen in Pecs an. Dort haben wir zuerst wieder einige Spenden an Christa übergeben. Sie ist eine private Tierschützerin die in ihrem Wohnort in der Nähe von Pecs die Straßenkatzen versorgt und kastrieren lässt. Außerdem verteilt sie Futter an bedürftige Bewohner aus dem Ort, deren Hunde sonst vermutlich ziemlich abgemagert wären. Für die Kastationen der Katzen übernehmen wir die Kosten. Das ist die einfachste Möglichkeit, im Vorfeld schon viel Elend zu vermeiden und deswegen unterstützen wir das gerne.

Direkt im Anschluss sind wir mit dem voll beladenen Wagen die uns vertraute Buckelpiste zum Tierheim gerumpelt und haben dort die Spenden für dieses Tierheim ausgeladen. Da muss man vorher schon immer gut planen und packen, damit alles am richtigen Standort ankommt und nichts versehentlich im falschen Tierheim landet…

Da das eigentlich eher nur eine Abholtour war, blieb diesmal nicht viel Zeit für alle Hunde. Aber definitiv auf unserer Liste stand unser Notfall Böde. Dessen Geschichte hatte eine unerwartete Flut von Kommentaren über leben oder sterben lassen ausgelöst. Das Tierheim hatte sich für das Leben und eine Chance für Böde entschieden und ihn operieren lassen. Ihm wurde ein Milztumor entfernt und beide Augen. Die Operation war nur zwei Tage her als wir dort waren. Wir hatten große Sorge, ob Böde seinen Lebenswillen wieder finden würde den er immer hatte. Und wir waren überrascht, wie gut es ihm den Umständen entsprechend ging. Wir werden seine Genesung natürlich verfolgen und stehen da eng im Kontakt mit dem Tierheim.

Kurz blieb noch Zeit, dem Team zu helfen um Lizzy mit einem Sicherheitsgeschirr auszustatten. Lizzy läuft nach über einem Jahr im Tierheim immer noch nicht an einer Leine, das soll jetzt mit ihr geübt werden. Dann können wir auch endlich gezielt nach einem Zuhause für die kleine Lady suchen.

Dann ging es auch schon an das erste Einladen. Die kleine Gerda durfte endlich das Tierheim verlassen- sie war schon dort als wir vor zwei Jahren dort angefangen haben. Und Gerda macht einen Zwinger frei, in den dann hoffentlich unsere Lena ziehen darf damit sie aus ihrem Stall raus kommt in dem sie grad lebt.

Mit Gerda im Gepäck ging es dann die 30km zur Pflegestelle, wo uns 5 kleine am Zaun bellende Teenager lautstark begrüßten. Gewachsen sind sie, die kleinen Rabauken. Wir haben auch dort einiges an Spenden ausgeladen. Da Ravi am Tag vorher in seine Familie ziehen durfte, hat sich Luis über sein Patenpaket gefreut (Danke an Christiane H.). Pflegemama Evi hatte einen Mittagssnack vorbereitet und wir durften nicht fahren ohne etwas gegessen zu haben…Kurz haben wir noch nach Baby Tristan geschaut und dann ging es an`s einfangen. Den 5 Zwergen ist das Bellen ruckartig vergangen den eigentlich sind die alle ziemlich unsicher weil sie so gar nichts kennen außer dem Stall in dem sie aufgewachsen sind. Ganz verschüchtert saßen sie dann in ihren Boxen, sie wußten ja da noch nicht das es jetzt in ein wunderschönes Leben für sie gehen würde.

Eine Zwischenstation gab es allerdings noch mal für sie, denn wir fuhren erst noch 4 Stunden weiter in unser anderes Partnertierheim in Hajduböszörmeny, wo die 6 Pecser Hunde einen Hotelzwinger beziehen durften für ein Nacht (Danke Vali & Team dafür) Da wir erst um 16Uhr dort ankamen, blieb leider nicht mehr viel Zeit. Das komplette Team hat extra auf uns gewartet und ist auch länger geblieben- eigentlich haben die Mitarbeiter alle um 16:30Uhr Feierabend.

Bei einem nachgeholten Mittagessen besprachen wir kurz die neuesten Befindlichkeiten, vor allem die momentane Mitarbeitersituation. Dann wurde der Wagen ausgeräumt denn wir hatten einiges im Gepäck. Unter anderem einen riesen Kochtopf für die Pacsiküche (Danke an Doris D. für diese tolle Spende) Wir sind immer wieder erstaunt, wieviel in unser Auto passt, das von außen überhaupt nicht so groß ausschaut.

Ein kurzer Rundgang durch die Zwingerreihen, bei dem wir die geretteten Kettenhunde begüßt haben, eine schnelle Übergabe von zwei Patenpaketen an Gucci (Danke an Patenmama Anette K.) und an Isabella (Danke an Patenmama Susanne E.), schnell ein paar Videos gemacht und dann mit noch kleineren Augen Richtung Pension. Dort haben wir noch in der Restsonne des Abends bei einem Glas Rotwein die Pässe vorbereitet und sind dann ziemlich früh und ziemlich müde ins Bett gefallen. So eine durchgemachte Nacht ist auch nicht mehr das was es mal mit 20 war…

Dafür sind wir Sonntag früh gut ausgeschlafen ins Tierheim um unsere 8 Heimfahrer einzuladen. Kurz noch ein paar Videos für Interessenten gemacht, die Sicherheitsgeschirre angepasst, mit dem Veterinär die Chipnummern geprüft und dann durften unsere Heimfahrer ihre Boxen beziehen. Zu Gerda, Fiete, Tofu, Dina, Elvis und Biene aus Pecs kamen noch Aranka und Summer aus Pacsi dazu.

Wir hatten eine super Heimfahrt ohne Stau, nicht mal die übliche Warterei an der österreichischen Grenze. Unsere Familien waren alle vorbildlich und pünktlich. Alles hat prima geklappt, alle Fellnasen sind gut gelandet. Ein herzliches Danke an dieser Stelle an Norbert J., der einen Teil der Strecke Richtung Norden übernommen hat und an das Team vom Tierheim Osterode für das Abholen und die Übernahme von Gerda. Und für die Futterspenden die sie uns noch mitgebracht haben.

Wir sind in zwei Tagen 3000km gefahren, aber das war es allemal wert für unsere kleinen Monsterchen.

Die glücklichen Fellnasen findet ihr wie immer demnächst in den Vermittlungspostings.

In 4 Wochen sind wir wieder vor Ort und hoffen, wieder einige Mitfahrer zu haben.

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